Unsplash / Pixabay


Aus Sicht eines normalen Lerners aus gesehen – also aus unserer ganz persönlichen Perspektive – gibt es nur zwei Arten des Lernens:

  1. Selbstgesteuertes Lernen: Ich eigne mir selbst etwas Neues an
  2. Kooperatives Lernen: Ich lerne mit und durch Andere

Das Gute ist: Lehrmeister kommen hier nicht vor. Lernen findet seit den Anfängen der Menschheit meist im realen Leben statt. Ich benötige also keinen Lehrer, ich kann mich selbst jederzeit weiterentwickeln – wenn ich das will oder wenn es nötig ist. Schon Konfuzius sagte dazu:

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.

Lernen ist hier niemals ein Selbstzweck, es geht meist darum, etwas können zu müssen oder zu wollen – die ist unsere Lernmotivation, der Grund, warum wir Lernen. Lernerfolg hängt fast immer damit zusammen, wie sehr wir etwas Können oder erreichen wollen. Je klarer wir wissen, warum die jeweiligen Lernschritte wichtig für uns sind und je konkreter wir sie als Priorität in unseren Tag einbauen, desto erfolgreicher werden wir das Gelernte anwenden können.

Der Nachteil des rein selbstgesteuerten Lernens liegt jedoch auf der Hand: Ich verfüge immer nur über meine eigene Perspektive, mein eigenes Denken, Interpretieren und Handeln und das muss nicht immer hilfreich sein für das Lernziel.

Diesen Nachteil kann ich durch den Austausch mit anderen Menschen ausgleichen. Durch Kommunikation mit anderen kann ich Wissensdefizite oder blinde Flecken in meinem Denken finden, ich kann Tipps und Tricks erhalten, wie ich schneller zum Ziel gelange oder auch erfolgreiche Mitmenschen nachahmen. Im Kooperativen Lernen werden gemeinsam mehr Lösungswege, mehr Hypothesen und mehr Ideen generiert. Lernen und Austausch helfen bei einem tieferen Verständnis.

Dennoch kommt in beiden Fällen Experten oder „Lehrende“ nicht zwingend vor. Sie sind aber eine Möglichkeit, persönlich eine Abkürzung zu nehmen, indem ich ein Vorbild nutze, um durch Nachahmen zu lernen oder im Dialog besser zu verstehen, worauf es ankommt. Die Rollenverteilung zwischen Lernenden und Lehrenden ist jedoch die eines Fragenden und eines Antwortgebers und weniger die Zwischen einem Hilfsbedürftigen und einem Wissens-Spender.

Praxis-Tipp

  • Setzen Sie Ihre persönlichen Lernziele immer selbst und überlegen Sie sich, wozu Sie den Lerninhalt benötigen und warum Ihnen das so wichtig ist.
  • Teilen Sie sich selbst die Lernziele in Zwischenschritte, kleine Etappen.
  • Nehmen Sie sich jeweils nur ein Lernziel vor, an dem Sie arbeiten – bis Sie es erreicht haben, dann kommt das nächste.
  • Nutzen Sie Ihr Umfeld für Fragen, Feedback, Tipps, Tricks und Hilfen. Lernen Sie einzelne Etappen gemeinsam mit  anderen und tauschen Sie sich aus.
  • Suchen Sie Coaches, Mentoren oder Trainer, das sind Menschen, die das, was Sie vorhaben bereits in einem ähnlichen Kontext erfolgreich umgesetzt haben.

Mehr im Artikel Formen des TeleLernens